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Gründung der arboRise Genossenschaft

Die Gründung der Genossenschaft der arboRise Familien von Linko verfolgt mehrere Ziele:
  1. das gegenseitige Vertrauen zwischen den Familien fördern
  2. einen Raum für den Austausch bewährter Praktiken bieten
  3. den Erstinteressenten die Möglichkeit geben, ohne Eingreifen von arboRise den Schlüssel für die Verteilung der Einnahmen aus den Emissionsgutschriften selbst festzulegen.
Dies bedarf einer Erklärung.
Einige glaubten anfangs, dass das Projekt in gewisser Weise die Landfamilien gegeneinander ausspielen und mehr Geld an die Familien verteilen würde, auf deren Grundstücken die Bäume am besten wachsen. Es entstand eine Art Rivalität zwischen den Familien und Dörfern, in der jede Familie die anderen kritisierte und davon überzeugt war, zu denjenigen zu gehören, die gut arbeiten (eine Haltung, die sich gar nicht so sehr von der in Europa unterscheidet, wo sich jeder im Vergleich zu den anderen für sehr tugendhaft hält, was den CO2-Ausstoß angeht).
Nun wird aber genau das Gegenteil passieren, und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Der Auditor (oder die Auditorin) unseres CO2-Zertifizierungsstandards wird nicht die Biomasse jedes einzelnen der 6000 Hektar messen, die wir in neun Jahren aufgeforstet haben werden. Er oder sie wird eine repräsentative Stichprobe machen. Und die Kohlenstofferträge des Projekts werden anhand dieser Stichprobe berechnet.
Wenn sich in dieser Stichprobe zufällig nur Grundstücke mit dichtem Baumbestand befinden, sind alle zufrieden: Der Durchschnitt der Stichprobe ist hoch und alle Familien – nicht nur die Familien, deren Grundstücke vermessen wurden – erhalten ein hohes Einkommen. Wenn sich in der Stichprobe jedoch Grundstücke befinden, deren Bäume gefällt wurden, werden alle darunter leiden.
Diese durchschnittliche Biomasse, die in der Stichprobe gemessen wird, ist somit ein gemeinsames Gut, das von allen Familien geteilt wird. Alle Familien haben ein Interesse daran, sich gegenseitig zu helfen, damit es allen Grundstücken gut geht, und dieses Gemeingut gut zu verwalten. Das ist der Grund für die Gründung der Genossenschaft: eine Struktur anzubieten, die diese Zusammenarbeit erleichtert, und zwar für die nächsten 27 Jahre. Aus diesem Grund stärkt das arboRise-Projekt die Solidarität innerhalb der Gemeinden (zur Erinnerung: Unsere ethische Charta). Die um Hilfe rufende Hand wird so zu einer Kette von Menschen, die sich gegenseitig helfen:
arboRisese donner la main
Die Statuten der von arboRise initiierten Genossenschaft orientieren sich stark an den Forschungen von Elinor Ostrom, die für ihre Arbeiten zur guten Verwaltung von Gemeingütern mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet wurde. Die Statuten sehen insbesondere Geschlechterparität im Genossenschaftsausschuss vor, dem Gremium, das die Verteilungsschlüssel für die Gewinne des Projekts vorschlagen wird. Zögern Sie nicht, uns nach weiteren Details zum Mechanismus der Gewinnbeteiligung zu fragen, wenn Sie daran interessiert sind.
Um eine Genossenschaft zu gründen, müssen alle Genossenschafter und Genossenschafterinnen zusammenkommen, in unserem Fall 265 Personen. Dazu kamen die Vertreter der Gemeindeverwaltungskomitees jedes Dorfes und andere Vertreter der Behörden… am Ende waren wir mehr als 300.
300 Gäste, für die wir eine Unterkunft, Verpflegung, einen Versammlungort, etc. etc. organisieren mussten. Und das alles mitten im Busch.
Assemblée Générale de la Coopérative
Wieder einmal hat unser Partner GUIDRE diese Aufgabe mit Bravour gemeistert. Die Familien aus den am weitesten entfernten Dörfern kamen am Abend zuvor an und wurden von Familien in Linko beherbergt. Der ländliche Radiosender konnte eine Diskussionsrunde mit einigen Begünstigten ausstrahlen (Foto unten rechts). Und auch am Tag der Gründungsversammlung lief alles reibungslos. Man muss sagen, dass wir die Dinge gut vorbereitet hatten, da wir die Veranstaltung mit den Gemeindeverwaltungskomitees im Mai vorbereitet hatten. Ein großes DANKESCHÖN an unseren Partner GUIDRE für seine Professionalität und sein Engagement.
Der nächste Schritt ist die Begleitung des Wahlprozesses für die Organe der Genossenschaft bei der nächsten Generalversammlung.
assemblée constitutive de la coopérative Genossenschaft