Im Oktober letzten Jahres hatten wir die Genossenschaft der Feld-Familien von Linko gegründet, um das Gemeingut der neuen arboRise-Wälder gut zu verwalten (siehe unseren Bericht hier), und an diesem 9. Juli 2024 fand die Generalversammlung der Genosschenschaft statt. In diesem Jahr ging es darum, die Organe der Genossenschaft wählen zu lassen:
Im Vorfeld der Wahl der 26 Mitglieder des Genossenschaftsausschusses hatte jedes Dorf zwei Vertreter, einen Mann und eine Frau, gewählt. Bei der GV verwendeten wir ganz einfach einen Hut, in den 14 Frauen- und 12 Männerscheine gelegt wurden. Jedes Dorf zog nach dem Zufallsprinzip ein Los, und so kam es, dass der Genossenschaftsausschuss überwiegend aus Frauen besteht, die in ihren Dörfern anerkannt und somit auf der Ebene der Unterpräfektur sichtbar sind.
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In diesem Zusammenhang wird in manchen Kreisen die Lage der afrikanischen Frau gerne bemitleidet. Wir unsererseits beobachten greifbare Zeichen ihres Einflusses, die diesem Bild der Schwäche widersprechen. So haben die Frauen in einem Dorf in der Unterpräfektur den Dorfchef abgesetzt, der sich dagegen sträubte, dass das Dorf dem Projekt beitritt ! Ein weiteres Beispiel: Eine Frau aus dem Dorf Booko leitet die Bruderschaft der Jäger in der gesamten Unterpräfektur, ein äußerst mächtiges Amt, das wichtige Gewohnheitsrechte mit sich bringt. Drittes Indiz: Die Tatsache, dass im Genossenschaftsausschuss eine Mehrheit von Frauen gefordert wurde, wurde nie in Frage gestellt oder gar diskutiert. Um diese Klammer zu schließen, eine inspirierende Lektüre zu diesem Thema: L’autre langue des femmes von Léonora Miano.
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… Dann ging es an die Wahl der fünf Mitglieder der Administration. Die Kooperatoren aus jedem Dorf wählten zuerst den Kandidaten aus ihrem Dorf, dann stimmte der ganze Saal per Handzeichen für jeden Kandidaten, die fünf mit den meisten Stimmen wurden gewählt. Wir sind sehr froh, dass Imam Bangaly Condé zum Verwaltungsdirektor gewählt wurde. Er ist gebildet, hat lange in der Elfenbeinküste gelebt und engagiert sich von Anfang an in vorbildlicher Weise für das Projekt.
Am Tag nach der Generalversammlung hatten wir eine Schulung für die fünf Mitglieder der Verwaltung und die 26 Mitglieder des Genossenschaftskomitees und ihre Stellvertreter organisiert, um sie auf ihre Rolle und Verantwortung vorzubereiten.
- Für die Administration ist es einfach: Sie müssen das Budget verwalten und die nächste Generalversammlung organisieren (und damit unseren Partner GUIDRE entlasten, der sich bisher darum gekümmert hat).
- Für den Genossenschaftsausschuss ist es schwieriger: Sie müssen die Vermesserinnen beauftragen, jedes Grundstück zu besichtigen und zu bewerten, und dann auf der Grundlage ihres Berichts einen Verteilungsschlüssel für die Kohlenstoffeinnahmen ausarbeiten. Denn es ist sicherlich nicht Aufgabe von arboRise, die Kriterien für die Verteilung dieser Erträge festzulegen. Diese Wahl sollte von den Hauptbetroffenen getroffen werden, auf der Grundlage der lokalen Traditionen und Gepflogenheiten.
Doch nach welchen Kriterien sollen die Kohlenstoffeinnahmen verteilt werden? das erfahren Sie hier.